Angebotene Seminare

Alles nur ein Kinderspiel?! Die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung

Die Organisation und Umsetzung von frühkindlichen Bildungsprozessen ist eine zunehmend wichtiger gewordene bildungspolitische Aufgabe von Kitas. Das kindliche Spiel hat für die gesamte Pädagogik eine zentrale Bedeutung, denn nur in der spielerischen Auseinandersetzung mit der Umwelt kann ein Kind seine Fähigkeiten und Kräfte entfalten. ErzieherInnen stehen in der Situation, den Eltern und der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass das Spiel von Kindern ein wichtiges Bildungsmedium ist. In diesem Seminar geht es darum, sich mit der Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung auseinanderzusetzen. Wir wollen uns der Bedeutung eines entwicklungsfördernden Spielens bewusst werden und uns grundlegende Kompetenzen zur Anregung der Spielfähigkeit eines Kindes aneignen. Theorie und Praxis werden sich ergänzen.

Inhalte:

  • Was heißt kindliches Spiel und was spielen Kinder in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen?
  • Welche Spielformen gibt es überhaupt?
  • Welche persönlichen Spielerfahrungen habe ich?
  • Was entwickeln Kinder im Spiel an motorischen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten?
  • Was hat Spielen mit Lernen, Bildung und Sprache zu tun?
  • Wie fördern wir die individuelle Spielentwicklung eines Kindes?
  • Ziel ist es auch, Argumente über den Zusammenhang von Spielen und Lernen selbstbewusst vermitteln zu können.

Dieses Seminar wird als ein- bis zweitägige Inhouse-Schulung angeboten.

Vom sicheren Hafen hinaus in die weite Welt – Bindung und Bildung in der Kita

Im zunehmenden gesellschaftlichen Leistungsdruck sind die Ansprüche der Eltern und Schulen, was ein Kind beim Schuleintritt schon alles können sollte, gewachsen. Bei den damit verbundenen umfangreichen Bildungsangeboten der Kitas wird oft vergessen, dass zur Ausbildung sozialer Kompetenzen (den „Soft Skills“ wie z.B. Kompromissbereitschaft oder Frustrationstoleranz) und der offenen Lernbereitschaft, dem neugierigen Die-Welt-entdecken-Wollen eine sichere Bindung die Grundlage bildet. Der Kita als der Ort, an dem Kinder meist die ersten Bindungserfahrungen außerhalb der Familie machen, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Inhalte:

  • Grundlagen der Bindungstheorie (kurz)
  • Über den Zusammenhang von Bindungs- und Explorationsbedürfnis
  • Wichtige Faktoren für eine positive Beziehungs-entwicklung zwischen ErzieherIn und Kind
  • Wie lernen Kinder?
  • Wie können Bildungsangebote bindungsorientiert gestaltet werden?

Dieses Seminar wird als ein- bis zweitägige Inhouse-Schulung angeboten.

Grundbedürfnis Bindung: Manche Kinder brauchen besondere Unterstützung

Bereits wenige Tage alte Säuglinge haben neben dem Trinken und Schlafen einen großen Wunsch: sie wollen sich binden. Ohne die Möglichkeit, positive Beziehungserfahrungen machen zu können, werden Kinder sich nicht gesund entwickeln. Meist sind die Eltern die ersten Bezugspersonen und die Eltern-Kind-Bindung bestimmt maßgeblich das spätere Bindungsverhalten. Die ersten prägenden Bindungserfahrungen außerhalb der Familie machen Kinder am häufigsten in der Kita und sie tragen sie ein Leben lang als Schatz mit sich. Die meisten Kinder gestalten die Beziehung zu ihren Bezugspersonen auch in der Kita aktiv mit und sie ergibt sich für ErzieherInnen aus Freude an der Arbeit mit den Kindern
„wie von selbst“. Doch was, wenn nicht? In diesem Seminar soll darum gehen zu verstehen, warum manche Kinder in der Kita ein übersteigertes, gehemmtes oder aggressives Bindungsverhalten zeigen. Im zweiten Schritt sollen Ideen vermittelt werden, wie gerade diese Kinder unterstützt werden können, indem ErzieherInnen versuchen, den betroffenen Kindern zu helfen, neue, positive Bindungserfahrungen zu machen.

Inhalte

  • Grundlagen der Eltern-Kind-Bindung
  • Konzept der Feinfühligkeit
  • Eltern-Kind-Bindung und ErzieherInnen-Kind-Bindung: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
  • Wichtige Faktoren für eine positive Beziehungsentwicklung zwischen ErzieherIn und Kind

Dieses Seminar wird als eintägiger Studientag angeboten, der durch weitere bindungsrelevante Themenschwerpunkte erweitert werden kann, wie z.B.:

  • Über den Zusammenhang von Bindung und Bildung
  • Wie können Alltagssituationen für den Beziehungsaufbau genutzt werden?
  • Wie können Schlüsselsituationen wie u.a. Schlafen, Wickeln, Essen, Morgenkreis bindungsfördernd gestaltet werden?
  • Beziehungsaufbau auch zu den Eltern: was kann ich tun, damit sie gelingt?
  • Selbstreflexion: Was hat mich als Kind stark gemacht und wie kann ich diese Qualität heute an Kinder weitergeben?

Den Kindern Wurzeln geben – aber wie?! Soziale Kompetenzen in der Kita bewusst fördern

Es ist bekannt, dass soziale Kompetenzen die Basis bilden für seelisch gesunde und zufriedene Menschen, die eine sichere innere Haltung haben und sich im Kontakt zu sich und anderen wohlfühlen.
Soziale Kompetenzen sind außerdem eine wichtige Grundlage für das Lernen und damit für den Schuleintritt und das spätere Berufsleben. Welches sind die Fähigkeiten, die Kinder stark machen und die wir als ihre Wegbegleiter in der Kita bewusst fördern wollen?

Mit folgenden Inhalten werden wir uns in diesem Seminar beschäftigen:

  • Meilensteine der kindlichen Entwicklung aus entwicklungspsychologischer Sicht
  • Welche Fähigkeiten möchte ich fördern und wie kann ich dies tun (Planung konkreter Schritte)
  • Warum Ermutigung so wichtig ist
  • Soziale Kompetenzen einmal anders: Umgang mit herausfordernden Kindern (Sammlung konkreter Ideen, bitte gerne gedanklich 1-2 Kinder mitbringen)

Dieses Seminar wird als zweitägige Inhouse-Schulung angeboten.

„Gefühle?! Kenne ich nicht!“

Unsere Gefühle beeinflussen unser Handeln; das gilt für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Kindern zu helfen ihre Gefühle wahrzunehmen und sie zu verstehen, hilft ihnen
sich ihrem „Gefühlssturm“ nicht ausgeliefert zu fühlen, sondern Worte dafür zu finden und damit Regulationsmöglichkeiten entwickeln zu können. Seine Gefühle zu kennen und einzuschätzen heißt:

  • sich selbst besser zu kennen, seine Vorlieben und Grenzen
  • sich mehr zu zutrauen und selbstbewusster zu sein
  • Situationen besser einschätzen zu können und so die Angst davor zu verlieren
  • auch die Gefühle der Anderen wahrzunehmen und zu verstehen; dies ist die Grundlage für Mitgefühl und damit die Basis für jede Konfliktlösung
  • sozial kompetenter zu sein
Wie kann ich Kinder ermutigen, sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden, ihnen zu vertrauen und sie konstruktiv auszudrücken?
Wie kann ich Kindern ein Vorbild sein und eigene Gefühle im Kita-Alltag angemessen ausdrücken und mich damit für Kinder vorhersehbar machen? Darf ich auch zeigen, dass ich wütend bin oder mache ich mich damit angreifbar und handle unprofessionell?
Mit diesen und ähnlichen Fragen werden wir uns im Seminar beschäftigen.

Inhalte:

  • Die Entwicklung von Gefühlen aus entwicklungspsychologischer Sicht
  • Die Bedeutung eigene Gefühle einzuschätzen und steuern zu können
  • Aktives Zuhören (dem Kind zeigen, dass ich es verstehe und ernst nehme) und Ich-Botschaften (dem Kind angemessen vermitteln, dass sein Verhalten bestimmte Emotionen in mir auslöst) als Basis gelingender Kommunikation
  • Umfangreiche Materialsammlung zum Thema Gefühle und viel Anregung, wie diese einzusetzen ist.

Dieses Seminar wird sowohl als ein- oder auch zweitägige Inhouse-Schulung angeboten.

Von Wölfen und Giraffen – Gewaltfreie Kommunikation in der Kita leben

Wenn wir unseren Kindern vorleben, wie sie für sich sorgen ohne andere zu verletzen, lernen sie alles, was sie zum Leben brauchen. Isolde Teschner

Im Leben mit Kindern stehen wir immer wieder vor neuen Fragen und Herausforderungen.„Was um Himmels willen möchte das Kind mit diesem Verhalten erreichen?“ , „Das macht er doch nur um mich zu ärgern!“ und „Manchmal begreife ich sie einfach nicht.“ Um zu verstehen, was Kinder mit ihrem „schwierigen“ Verhalten ausdrücken wollen, bedarf es auch in stressigen Situationen einer liebevollen Verbindung – sowohl zu ihnen als auch zu sich selbst, damit es zu einer Konfliktlösung kommen kann, bei der alle bekommen, was sie wirklich brauchen. Hinter unseren Gefühlen verbergen sich oft ungehörte Bedürfnisse. Sich dieser bewusst zu sein und sich für deren Erfüllung einzusetzen, stärkt unser Selbstbewusstsein – und fördert nebenbei noch die sozialen Kompetenzen unseres Gegenübers wie Einfühlung, Verständnis, wertschätzende Abgrenzung. In diesem Seminar machen wir uns mit den Grundzügen der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg vertraut und erfahren an eigenen (Praxis-) Beispielen, wie sie uns im Alltag zu einem wertschätzenden und respektvollen Miteinander verhelfen kann.
Unser (imaginäres) Gegenüber können dabei sowohl Kinder, Eltern, KollegInnen und/oder Leitungspersonen sein.

Inhalte des Seminars:

  • Die vier Schritte der GFK praxisnah vermittelt
  • Wieso regt mich mit Kindern/Erwachsenen immer dasselbe Verhalten auf?
  • wie Achtsame Kommunikation soziale Kompetenzen stärkt
  • Muss ich immer „gewaltfrei“ sein oder darf ich auch mal Grenzen setzen?

Dieses Seminar wird als zwei-tägige Inhouse-Schulung angeboten.

Und dann fliegen Stühle…! – Zum Umgang mit herausforderndem Verhalten von Kindern mit Behinderung

Kinder mit Behinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten fallen oft durch Verhalten auf, das auch professionellen MitarbeiterInnen auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar erscheint. Fremd- und autoaggressive Verhaltensweisen, die oft mit lautem Schreien und anderem befremdlichen Tun einhergehen, bringen uns an unsere Grenzen. Angst, Hilflosigkeit und „Gegengewalt“ bestimmen oft die Reaktion.
Erst bei genauerem Hinsehen haben wir die Chance, Auslöser und Ursachen zu erkennen. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei in der Entwicklung und Aufrechterhaltung einer positiven Kommunikation und Beziehung zwischen der pädagogischen Fachkraft und dem Kind.
Wichtiger Bestandteil des Seminars ist es, die eigene Sichtweise von herausfordernden Verhaltensweisen zu überdenken und Strategien kennenzulernen, die es ermöglichen, spannungsgeladene Situationen zu entschärfen, ohne sich in einen Machtkampf zu begeben oder die Würde des Kindes zu verletzen.

Inhalte:

  • Verhaltensweisen und Bedürfnisse wahrnehmen und verstehen
  • Verhalten und Reflexion der eigenen Haltung zum Umgang mit herausforderndem Verhalten
  • Kennenlernen deeskalierender Strategien
  • Reflexion und Nachbetrachtung von Krisensituationen
    (Arbeit an Beispielen der Teilnehmenden)

Dieses Seminar wird als zwei-tägige Inhouse-Schulung angeboten. Ein dritter Follow-Up-Termin zur Reflexion der in der Zwischenzeit gemachten Praxiserfahrungen ist sinnvoll und möglich.

Wann entwickeln Kinder eigentlich so etwas wie ein Gewissen? – Entwicklungsgrundlagen von 0-6-jährigen Kindern

„Ist das normal, wenn sie immer noch nicht spricht?“, „Muss ich mir Sorgen, wenn er noch nicht krabbelt?“
Was ist noch „normal“ und was ist schon „grenzwertig“? Und wie können wir in der Praxis mit diesen Grenzen umgehen? Die kindliche Entwicklung verläuft auf den unterschiedlichen Ebenen (motorisch/körperlich, sprachlich, emotional) nicht immer in der gleichen Geschwindigkeit, so dass es in bestimmten Bereichen zu Entwicklungsverzögerungen kommen kann. Umso wichtiger ist es, sich die einzelnen Entwicklungsbereiche und Phasen nochmal vor Augen zu führen: anhand eines zeitlichen Überblicks über (u.a.) die körperliche, motorische, sprachliche, emotionale und psychische Entwicklung entwickeln wir ein Verständnis für die Zusammenhänge der kindlichen Entwicklung und es wird deutlich, was die Kinder in den jeweiligen Phasen brauchen und womit wir sie unterstützen können. Im szenisch-kreativen Spiel können typische Szenen „auf die Bühne“ gebracht, exploriert und/oder neue Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Hierbei sind Fallbeispiele aus der Praxis herzlich willkommen!

Inhalte:

  • Entwicklungsgrundlagen von 0-6: motorische und körperliche Entwicklung
  • Entwicklung der Emotionen (Ängste, Neugier, Moral)
  • Entwicklung der Sinne / der zeitlichen Wahrnehmung, Sprachentwicklung / Entwicklung des Denkens
  • Entwicklung des Sozialverhaltens (u.a. über die Bedeutung der Trotzphase)
  • Fallbeispiele

Dieses Seminar wird als zweitägige Inhouse-Schulung angeboten.